Wasser in der Kunst (Malerei)

VÖ: März 10, 2022 | Aktualisiert: März 10, 2022 14:37

Kategorie: Baukasten | Quelle: Webel/Hahm-Gerling

Wasser als Element ist fast überall in der Kunst zu finden.

Ob als pigmentverdünnendes Malmittel in der Acryl- und Aquarellmalerei oder inhaltlich in den Bildern selbst dargestellt. Da dem Dargestellten in der Kunst nicht selten eine Bedeutung zukommt, ist dies sicherlich auch bei Wasser der Fall. So lassen sich anhand von Bildern aus den verschiedenen Epochen und Gattungen der Kunstgeschichte auch diverse Bedeutungen von Wasser in der Gesellschaft ableiten.

Wasser taucht bei den Ägyptern beispielsweise als Zeichen für den Nil auf und steht sogar für einen personifizierten Gott. In der frühchristlichen Kunst deutet Wasser oft auf Ereignisse wie beispielsweise die Sintflut und Begriffe wie Taufe und Reinigung hin.

In Da Vincis Werken wird Wasser als der Grundstein des Lebens und als ein die Welt formendes und dynamisches Element dargestellt. In den sogenannten Vanitas-Stillleben dient es hingegen als Symbol für die Vergänglichkeit bzw. das „Verfließen“ des Lebens. In Gemälden von Caspar David Friedrich verweist Wasser auf die Erhabenheit der von Gott geschaffenen Natur. Bei späteren Impressionisten, wie etwa Claude Monet, spielt die Beschaffenheit des Wassers, die sich durch die zahlreichen Spiegelungen und Reflexionen der Umgebung sowie den Licht- und Schattenspielen äußert, eine große Rolle. Sie macht den Reiz der Darstellung aus.

Ausstellung Über Wasser, Hamburg 2015:

Die Ausstellung Über Wasser widmet sich der Entwicklung der Wasserdarstellungen in Malerei, Fotografie, Skulptur und Videokunst. Künstler wie William Turner, Caspar David Friedrich, Katsushika Hokusai, Claude Monet bis hin zu Olafur Eliasson und Andreas Gursky lassen die Inspirationskraft des Elements auf die Kunst über mehr als zwei Jahrhunderte bis in die Gegenwart spürbar werden. Dabei wird deutlich, dass die künstlerischen und gesellschaftlichen Fragestellungen seit 1800 immer brisanter werden. Die Thematik wird in dem Ausstellungskatalog noch vertieft, denn er wirft über diese zwei Jahrhunderte hinaus den Blick in die Anfänge und in die Zukunft.

Künstler und Wasser:

Leonardo daVinci(1452-1519)

Leonardo da Vinci beschreibt Wasser als ein Mittel der Natur, das für die Welt wie das Blut für den Körper. Er war entsetzt über die zerstörende Kraft des Wassers, er war Zeuge heftiger Unwetter und führte intensive Studien zur Bewegung des Wassers durch. Leonardo versuchte auch zu lernen, wie das Wasser kontrolliert werden kann. Sein ganzes Leben befürchtete er eine große Wasserkatastrophe. In seinen Zeichnungen und Schriften beschreibt er schreckliche Fluten und Überschwemmungen sowie ausgeprägte Unwetter.

Das bekanntest Werk in diesem Zusammenhang ist das Bild: Der alte Mann mit den Wasserstudien (1513)

Tinguely

1975 erhielt Tinguely von der Stadt Basel den Auftrag, einen Brunnen zu gestalten. Die Möglichkeit, und auch das Spiel mit  Wasser in seine mechanischen Abläufe einzubeziehen, führte zu witzigen Maschinen, die Wasser schaufeln, klatschen und in welligen Fontänen verspritzen. Dieser Brunnen wurde so berühmt, dass er auch in anderen Städten solche Brunnenanlagen machte. Besonders beliebt ist der Pariser „Strawinsky-Brunnen“,  den er gemeinsam mit seiner Frau Niki de Saint Phalle schuf.

William Pye

Die natürliche Welt ist eine Quelle der Inspiration für viele Künstler.In Willliam Pye’s Beobachtungen sind natürliche  Formen kombiniert mit seinem kreativen Einsatz von Geometrie. Sie sind der Mittelpunkt seiner Skulpturen. Charybdis ist seine größte Wasserstrudelskulptur – Obwohl er in London aufwuchs, verbrachte Pye viel Zeit bei seiner Familie am Land in Surrey. Er war ständig fasziniert von Wasser und erfasste mit der Kamera  lokale Teiche und Pools, Spiegelungen im Wasser und deren wellenförmige Oberflächen. Auf seinen Reisen fotografierte er nichts anderes als Wasser, beispielsweise eine bestimmte Schlucht in Spanien und eine Wasserstraße in Wales. Das sind nur zwei Beispiele aus seiner großen fotografischen Bibliothek. Seit 1980 „macht“ er Wasser als sein wichtigstes Element in seinen bildhauerischen Arbeiten. Charybdis ist William Pye’s größte Wasserstrudelskulptur. Dieses Material ermöglicht  Pye seiner plastischen Sprache mehr Möglichkeiten zu geben. Ein hohes Maß an Wasserfiltration ist von wesentlicher Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Transparenz und damit der dramatische Ausdruck des Strudels.

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